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Modell „Aqua” soll Flüchtlinge ausbilden

Asylberechtigte sollen in einjährigen Schulungen zu landwirtschaftlichen Helfern ausgebildet werden. Den praktischen Teil der Ausbildung und die spätere Beschäftigung würde der Maschinenring übernehmen.

Wie können Flüchtlinge, die über einen positiven Asylbescheid verfügen und damit längerfristig in Österreich bleiben werden, in den Arbeitsmarkt integriert werden? Mit dieser Frage setzen sich aktuell zahlreiche Experte auseinander. Ein interessantes Modell wurde von der Context - Impulse am Arbeitsmarkt GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungszentrum Wald entworfen. 

Es sieht für den Bereich der Land- und Forstwirtschaft vor, dass Flüchtlinge im Rahmen einer Arbeitsplatznahen Qualifizierung („Aqua”) zu landwirtschaftlichen Helferinnen ausgebildet werden. Nach Abschluss der einjährigen Ausbildung, in der Kenntnisse über die Aufgaben bei Ernteeinsätzen sowie über Feld-, Stall- und Forstarbeit vermittelt werden, sollen die Absolventinnen in landwirtschaftlichen oder holzverarbeitenden Betrieben eingesetzt werden können. Den praktischen Teil der Ausbildung und die spätere Beschäftigung würde der Maschinenring übernehmen. Dafür müssten im Sozialministerium allerdings noch die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.

Keine einheimischen Jobs gefährdet
Von der NÖ Landarbeiterkammer wird die Idee des „Aqua”-Modells sehr begrüßt. „Einer der wichtigsten Wege zur Integration in unserer Gesellschaft und zum Erlernen unserer Sprache ist die Arbeit. Es kann nur in unser aller Interesse sein, möglichst vielen dieser Menschen ein reguläres Dienstverhältnis zu ermöglichen und dadurch die staatlichen Kosten für die Grundversorgung zu reduzieren. Dazu sollte auch die Land- und Forstwirtschaft, dort wo es möglich ist, ihren Teil dazu beitragen”, betont NÖ LAK-Präsident Andreas Freistetter.

„Sehr wichtig ist für uns aber natürlich auch, dass dieses Modell keine bestehenden Jobs einheimischer Arbeitskräfte gefährden wird. Viel mehr geht es darum, dass wir für Tätigkeiten bei Ernteeinsätzen in Zukunft zuerst auf den österreichischen Arbeitsmarkt zurückgreifen können und nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist, Menschen aus Drittstaaten als Erntehelfer in unser Land holen sollten”, so Freistetter.

Foto: Fotolia.de / Brilliant Eye