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Integrationsdialog: „Durchs Reden kommt die Leut' zam”

Mit ihren Integrationsdialogen will die NÖ LAK den Kontakt zu ihren Mitgliedern mit Migrationshintergrund verbessern. Die mittlerweile 5. Veranstaltung fand in St. Pölten statt.

Rumänien, Polen, Bosnien, Tschechien, Mazedonien, Ungarn, Tunesien und sogar die Philippinen. So vielfältig war die Liste der Herkunftsländer der Teilnehmer beim Integrationsdialog der LAK im März in St. Pölten.

Mit ihren persönlichen Erfahrungsberichten trugen sie entscheidend dazu bei, dass sich die Veranstaltung zu einem sehr lebhaften Gedankenaustausch über das Thema Integration entwickelte. Als wesentlicher Faktor für einen positiven Integrationsprozess kristallisierte sich dabei nicht nur die Sprache, sondern auch der Wille zur Integration heraus. „Für mich war klar, dass wenn ich nach Österreich komme und hier leben will, brauche ich eine geistige Veränderung und muss bereit sein, mich anzupassen”, meinte etwa der aus Tunesien stammende Abdelaziz Ben Hazem, der im Lagerhaus Tulln-Neulengbach als Verkäufer arbeitet. So wie Ben Hazem konnten viele der Teilnehmer in perfektem Deutsch ihre Anfangszeit und ihren Werdegang in Österreich schildern.
Zur Sprache kamen aber auch Schwierigkeiten, wie etwa die Anerkennung von beruflichen Ausbildungen im Heimatland. „Ich bin mit meinen jetzigen Jobs sehr glücklich, konnte in Österreich aber nie in dem Bereich arbeiten, in dem ich in Polen meine Ausbildung gemacht habe”, erinnerte sich Aneta Kudzia an ihre Anfangszeit in Österreich zurück.Betont wurde auch die wichtige Rolle von Ansprechpartnern im Betrieb, die oft von Betriebsräten übernommen wird. „Wir haben unsere Frau Puchinger, die uns alles erklärt”, so die lobenden Worte von der aus Rumänien stammenden Lagerhausmitarbeiterin Ileana Zvenka für Betriebsrätin Ingrid Puchinger.

Freistetter: „Wollen ein Klima des Vertrauens schaffen”
In St. Pölten standen den Teilnehmern diesmal nicht nur die Landarbeiterkammer, sondern auch Landtagsabgeordnete Mag. Bettina Rausch, Mag. Dr. Susanne Knasmüller von der Sektion Integration des Außenministeriums sowie Mag. Murat Düzel vom Integrationsservice der NÖ Landesakademie und Milica Himmer vom Integrationszentrum NÖ als Gesprächspartner zur Verfügung. LAK-Präsident Andreas Freistetter zog nach dem zweistündigen Gedankenaustausch ein positives Fazit: „Wir wollen durch unsere Integrationsdialoge ein Klima des Vertrauens schaffen und lernen, wie wir unser Service für Mitglieder mit Migrationshintergrund verbessern können. Schließlich wollen wir auch dieser Gruppe zeigen, dass sie zur großen Familie der Landarbeiterkammer gehören”, so Freistetter. Das passende Schlusswort fand Vizepräsidentin Josefa Czezatke: „Durchs Reden kommen die Leut’ zam, dieser Spruch hat sich heute wieder einmal bewahrheitet.”