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Frauenpower in der Land- und Forstwirtschaft in NÖ

Engagierte Frauen sind auch in den männerdominierten Berufen in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Vormarsch.


Forstarbeiter, Silomeister, Erntehelfer. Die Land- und Forstwirtschaft gilt auf den ersten Blick als klassische Männerdomäne. Viele Jobs sind mit körperlich anstrengenden Tätigkeiten sowie Staub- oder Lärmbelastungen verbunden.

Zum Weltfrauentag möchte die NÖ Landarbeiterkammer jedoch die Rolle der Frauen als essenzielle Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft in den Vordergrund rücken: „Die Zeiten, in denen Frauen als absolute Ausnahme in Männerberufen galten, sind vorbei. Der Anteil der weiblichen Dienstnehmerinnen in der Land- und Forstwirtschaft in NÖ ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und betrug 2022 im Jahresdurchschnitt bereits knapp 40%“, machte NÖ LAK-Kammeramtsdirektorin Mag. Bianca Pörner, MA deutlich. Die gebürtige Mostviertlerin steht seit kurzem österreichweit als erste Frau an der Spitze der Direktion einer Landarbeiterkammer.

Gestiegen ist in den letzten Jahren in der blau-gelben Land- und Forstwirtschaft auch die Anzahl an Frauen, die erfolgreich in Führungspositionen tätig sind und damit mit dazu beitragen, den „Gender-Gap“ in der Branche weiter zu verringern. So übernahm Andrea Schenter, die seit 2008 bei den Winzer Krems beschäftigt ist, im Jahr 2019 die Verkaufsleitung im Bereich Gastronomie & Fachhandel der bekanntesten Winzergenossenschaft in NÖ. „Wir haben viele äußerst engagierte und erfolgreiche Frauen bei uns im Betrieb“, erzählt die 33-Jährige.

Echte Pionierarbeit leistet seit 2019 Annemarie Zeller. Die Mitarbeiterin des Raiffeisen Lagerhauses Sankt Pölten ist die einzige Spartenleiterin im Bereich Bau- u. Gartenmarkt aller Lagerhaus Genossenschaften in ganz Niederösterreich. „Derzeit bin ich die einzige, aber ich bin mir sicher, es werden bald mehr“, ist Zeller optimistisch.

Bereits seit 2007 an der Spitze des Verkaufs und des Marketings der NÖ Landesweingüter steht Kellermeisterin Judith Hartl. „Ich bin damit aufgewachsen und mache meine Arbeit sehr gerne“, betont die Gumpoldskirchnerin.

LAK-Förderungen sollen Vereinbarkeit von Familie & Beruf erleichtern
„Als Interessenvertretung ist uns die Chancengleichheit von Frauen und Männern in unserem Wirkungsbereich ein wichtiges Anliegen. Deswegen haben wir im Vorjahr auch die Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung unterzeichnet“ erklärt NÖ LAK-Präsident Andreas Freistetter. Der Frauenanteil in der Vollversammlung, dem „Parlament“ der NÖ Landarbeiterkammer, ist mit 46 % so hoch wie nie zuvor. Dazu versucht die NÖ LAK mit gezielten Förderungen, wie einem Kinderbetreuungszuschuss und einem Zuschuss zum Papamonat, ihren Mitgliedern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.
 

V.l.: Andrea Schenter (Winzer Krems), Bianca Pörner (NÖ Landarbeiterkammer), Judith Hartl (NÖ Landesweingüter) und Annemarie Zeller (Lagerhaus St. Pölten)