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Dienstwagen: Neue Sachbezugsregelung

Wer seinen Dienstwagen auch privat nützt und dessen Fahrzeug mehr als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, zahlt ab dem Jahr 2016 2 Prozent Sachbezug vom Anschaffungswert des Autos.

Seit Jahresbeginn sind die Sachbezugswerte für die Privatnutzung von Dienstwagen neu geregelt. Alles viel teurer - stimmt das wirklich?

Die Antwort lautet: Das kommt darauf an. Wird ein Dienstwagen bereits privat genutzt und weist dieser im Typenschein einen höheren CO2-Emissionswert als 130g/km auf, dann wird dieses Fahrzeug teurer. Anstelle von 1,5 % der Anschaffungskosten sind nun 2 % als monatlicher Sachbezug in der Lohnverrechnung zu berücksichtigen. Für den „kleinen” Sachbezug bei einer jährlichen Privatnutzung von maximal 5.000 km erhöhte sich der Wert entsprechend von 0,75 % auf 1 %. 

Auch die Höchstgrenze wurde um ein Drittel von EUR 720,- auf EUR 960,- erhöht. Das heißt: Ein Sachbezug von früher EUR 600,- beträgt jetzt EUR 800,-. Es sind daher monatlich für zusätzliche EUR 200,- Lohnsteuer und Sozialversicherung abzuführen und  - je nach Grenzsteuersatz - jährliche Mehrkosten von meist um die EUR 1.500,- zu veranschlagen.

Wer Gestaltungsspielraum hat, kann dies aber verhindern. Für schadstoffarme KFZ bleiben die alten Sachbezugswerte unangetastet. Der Grenzwert von 130g verringert sich jedoch in den nächsten vier Jahren jeweils um 3g auf 118g im Jahr 2020 und später. Wenn das Fahrzeug im Jahr der Anschaffung als schadstoffarm einzustufen ist, bleibt es aber auch in den späteren Jahren beim niedrigeren Sachbezug. Ein vorgezogener Austausch des Dienstwagens ermöglicht daher noch ein Einfrieren des günstigen Sachbezugs auch für relativ „normale” Fahrzeuge.

Eine nicht so bekannte Regelung gibt es weiters für Wenigfahrer. Wird das Dienstfahrzeug nur selten privat genutzt, kann der Sachbezug auf Basis der privat gefahrenen Kilometer mit EUR 0,67,- (schadstoffarm EUR 0,50,-) je km angesetzt werden, wenn damit die Hälfte des halben („kleinen”) Sachbezugswerts nicht überschritten wird.

Foto: Fotolia.com / ambrozinio